Schiopettino

Eine echte Rarität unter den Weinen, der nur der Weinbauregion Friaul beheimatet ist.
Die Rebsorte, aus der er vinifiziert wird ist die seltene ‘Ribolla nera‘, die in der Gemeinde Prepotto, südöstlich von Udine angebaut wird.

Wie so manche Weinbezeichnungen dieser Region leitet sich auch der ‘Schiopettino‘ von dem regionalen Mundartbegriff ab: das ‘Krachen‘ der Beeren, wenn sie beim Pressen platzen.

Michele Pavan ist einer von ihnen, der wie schon sein Vater die typischen Weinsorten des Collio, wie z.B. auch den Tocai friulano erzeugt . Vor dem Probieren will er unbedingt, dass ich einen Eindruck von dem hügelförmigen Weinanbaugebiet bekomme, wobei er auf die Details wie das Phänomen der Bodenbeschaffenheit eingeht. Geregnet hat es schon lange nicht mehr, doch trotzdem - und dabei hebt er nur ein paar Zentimeter des Erdreichs ab - hat der Boden noch etwas Feuchtigkeit.
Die „Schiopettino-Traube“ muss ich unbedingt probieren, und ich solle doch ein Stück mitnehmen, meint Michele, denn der Geschmacksvergleich sei interessant. Den ‘pranzo‘ , das Mittagesen, sollten wir 'Al monastero', dem stilvollen Lokal seiner Schwester Christina in Cividale einnehmen.

Das übliche ‘acqua minerale‘ kam gleich auf den Tisch und geplant waren einzelne Weine zu den jeweiligen Gängen der regionalen Küche. Bei bekannten Weinsorten ist man bereits vor dem Probieren mental auf die Geschmacksrichtung eingestellt, aber jetzt, der Schiopettino? Die Beeren der mitgebrachten Traube gaben mir einen Vorgeschmack: würzig, fruchtig. Und jetzt die erste Wahrnehmung des dunklen rubin- bis violettroten Schiopettino für meine Nase: leichte Duftnoten von Nelken und Waldfrüchten.
Verblüffend, wie sich im Vergleich der originale Charakter erhalten hat. Wozu sollte aber der Schiopettino mit seinem unvergleichlichen Bouquet und Geschmack passen? Micheles Schwester empfahl ihn zu Entenragout - interessant, wie sich Speise und Wein gegenseitig ergänzen und damit den Genuss steigern können!

Am Ende des ausgedehnten Essens stellte ich zu meiner Überraschung fest: Er passte eigentlich zu allen Gängen! Und zur Freude des Winzers: Das ‘minerale‘ hatten wir völlig vergessen!

 

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